aus der ARTE-Reihe: Summer of the 60s
"Man kann ja nicht sagen, dass sie besonders sexy war.
Sie hatte auch nicht die Attribute eines Stars.
Da war einfach diese enorme Energie,
die plötzlich den Raum füllte .
Und diese Wahnsinss-Stimme."
Love Janis ist das Porträt einer der grossen Stars der Hippie Ära, eine Frau mit einzigartiger Stimme und grossen Herz.
Janis Joplin wurde am 19. Januar 1943 in Port Arthur, Texas geboren. Sie haute ab, trampte nach San Francisco, sang in einer Band und eroberte die Herzen im Sturm. Sie wurde über Nacht zur berühmtesten Blues n Rock-Sängerin Nordamerikas.
Ihre Karriere war gezeichnet von Sex, Drugs n Rock n Roll - und dauerte nur 4 Jahre. Aber die Legende Janis war viel mehr als das..
Sie starb am 4. Oktober 1970 im Landmark Hotel in L.A. an einer Überdosis Heroin.Ihr Mythos lebt bis heute.
Das Porträt ist ein Wechsel aus Konzertmitschnitten, und vor allem Zitaten aus Janis' Tagebuch.
Interviews wie zB mit ihrer Schwester Laura geben dem Film etwas Nüchternes.
Zum Ausgleich kriegen wir Janis pur, ohne Kommentar. Aufnahmen mit ihr im Studio nehmen uns mit auf die Reise in die wilden Seventies..
"Wir wollten nur raus." sagt sie über Port Arthur.
"Ich wollte weg. Auf Teufel komm raus weg von hier. Allein hatte ich nicht den Nerv. Also ging ich mit einem Freund. Er meinte, wir sollten nach San Francisco trampen. Dort würde er Leute kennen."
Janis war nicht nur ein Hippie-Mädchen und verliebt in den Blues, sie war auch ehrgeizig - und wollte ganz nach oben.
"Ehrgeiz ist nicht nur der skrupellose Kampf um eine Position oder um Geld. Sondern vielmehr der Kampf um Liebe. Viel Liebe." schrieb sie.
Einer ihrer Liebhaber erinnert sich. Er habe "die gewöhnlichen zwei Wochen" bekommen, die Männer normalerweise mit Janis hatten. Er erinneret sich an schöne zwei Wochen. Denn alles was sie tat, tat sie mit Leidenschaft. Ihre Gefühle waren tief - und ehrlich.
Janis war Blues, Janis war Flower Power, Janis war sexuelle Revolution -
Was aber vor allem bei diesem durch die Tagebucheinträge intimen Porträt durchscheint, ist ihr ewiger Kampf, das hässliche Entlein aus Texas hinter sich zu lassen.
Auf dem College wurde sie als "hässlichster Junge" des Jahrgangs gewählt. "Es war das einzige Mal, das ich Janis weinen sah", erinnert sich ein Freund im Interview.
Sie will nichts mehr mit ihnen zu tun haben, mit den Jahren der Kindheit und der Jugend, in denen sie nicht gut behandelt wurde, sich unverstanden fühlte von ihren Mitschülern und der konservativen Gesellschaft einer texanischen Kleinstadt der Sechziger Jahre.
Wahrscheinlich war es auch der Kampf um Anerkennung in ihrer Familie, die ihr viel bedeutete, auch wenn sie es nicht offen zugab. Der Vater arbeitete bei Texaco, man ging Sonntags zur Kirche. In diesem Film zeigen die O-Töne der Schwester, dass sie für Janis wildes Leben wenig Verständnis aufbringen konnten.
Janis aber bedachte ihre Familie noch vier Tage vor ihrem Tod. Sie schrieb ihr Testament. Das restliche Bargeld, am Ende waren es 1500 Dollar, sollten ihre Freunde versaufen. Den Erlös aus weiteren Eigentümern überschrieb sie ihrer Famlie. Vor allem ihrem kleinen Bruder Michael, der sich davon seine Ausbildung finanzieren sollte.
Wer einfach nur Bock auf gute Musik hat, drückt den Pfeil auf folgendem Video:
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